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3 Tipps für langfristiges Glück in der Liebe

Misslungene Tinder-Dates, gescheiterte Paartherapien, hohe Scheidungsraten, unstillbarer Herzschmerz – manchmal hat man den Eindruck, dass Liebe uns mehr Leiden als Glück bringt. Doch das ist keineswegs der Fall! Mit unseren Tipps für Glück in der Liebe erfährst du, wie Liebe entsteht, sich entwickelt und wie sie uns langfristig glücklich machen kann.

Was ist überhaupt Liebe?

Hormone – so lautet die unromantische Antwort darauf, was Liebe ist. Wenn wir uns verlieben, wird der Botenstoff Dopamin in unserem Gehirn ausgeschüttet. Er ist verantwortlich für das Hochgefühl, das uns geradezu überflutet, wenn wir die Person sehen, in die wir uns verliebt haben. Dopamin spielt allerdings nicht nur bei Freude und Belohnung, sondern auch bei Sucht eine große Rolle. Liebe – das körpereigene Kokain? Hinzu kommt, dass die Konzentration des Botenstoffs Serotonin abnimmt. Da dieser niedrige Serotoninspiegel auch bei Menschen mit einer Zwangserkrankung zu finden ist, folgert der Hirnforscher Semir Zeki vom University College London: „Liebe ist am Ende eine Form der Obsession.“ Das klingt erst mal nicht gut, wozu denn das Ganze? 

Warum wir lieben

Biologen argumentieren, dass Liebe dem Überleben der menschlichen Spezies dient. Logisch: Wenn wir uns in jemanden verlieben, wollen wir erfahrungsgemäß mit ihm Sex haben, wir zeugen gemeinsam Kinder, die irgendwann demselben Mechanismus unterliegen. So der Plan der Natur. Die angenehmen Gefühle der Verliebtheit sind also eine Art Köder, um uns fortzupflanzen. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass das ganze Dopamin-Serotonin-Spektakel in unserem Gehirn dem sogenannten Limbischen System zuzuordnen ist. Dieses Limbische System ist evolutionsgeschichtlich älter als unser Neokortex. Mit diesem neueren Teil unseres Gehirns können wir bewusste Entscheidungen fällen. Wir sind also keine Sklaven der Evolution mehr, die auf einen körpereigenen Drogencocktail reinfallen, um Babys in die Welt zu setzen. Und hier kommt auch das Glück ins Spiel.

Liebe ist eine Entscheidung

„Lieben heißt wollen“ lautet der Buchtitel des Berliner Paartherapeuten und Autors Holger Kuntze. In seinem Ratgeber beschäftigt er sich mit der Frage, wie Partnerschaft langfristig gelingen kann. Kuntze argumentiert, dass die Phase der Verliebtheit zwangsläufig vergehen muss und das auch gut sei. Verliebtheit sei ein Ausnahmezustand und wenn wir dauerhaft auf Wolke 7 schweben, würden wir wahrscheinlich nie mit voller Aufmerksamkeit zu den Aufgaben unseres Alltags zurückkehren. Nachdem das erste „Hoch“ des Kennenlernens verflogen ist, müssen wir uns für- oder gegeneinander entscheiden. Das klingt nüchtern, doch kann diese Entscheidung durchaus romantisch sein. Als Erstes kommt uns da natürlich die Verbindlichkeit des Heiratens in den Sinn, doch letztendlich ist Liebe und Partnerschaft eine tägliche Entscheidung, die wir uns mehr bewusst machen sollten, um glücklich zu sein. 

Tipp 1: Das tägliche Ja-Wort

Wenn wir bereits jahrelang in einer Beziehung leben, haben wir oft das Gefühl, dass unsere Partnerschaft einfach dahin plätschert. Viele Paare beklagen sich über weniger Leidenschaft, fehlende Kommunikation oder Streitigkeiten im Alltag. Bei allen Beziehungsproblemen dürfen wir jedoch eines nicht übersehen: Jeder Tag, an dem ich mich nicht von meinem Partner trenne, habe ich mich für ihn entschieden. Das klingt ungewohnt und vielleicht auch etwas übertrieben. Doch wenn wir diese Erkenntnis verinnerlichen und uns diese Entscheidung jeden Tag aktiv bewusst machen, können wir glücklicher mit dem Menschen an unserer Seite sein – schließlich haben wir ihn uns – auch heute – ausgewählt. 

Tipp 2: Das Gute sehen

Hinzu kommt, dass unsere „Paarprobleme“ bis zu einem gewissen Grad eben dazugehören. Wir sind alle nicht vollkommen und den einen Menschen, der dauerhaft für uns perfekt ist, den wird es niemals geben. Trotzdem neigen wir dazu, uns auf die „Fehler“ unseres Partners zu konzentrieren und sie beheben zu wollen. Der Sozialpsychologe Roy Baumeister von der University of Queensland beschreibt in seinem Artikel „Bad is stronger than good“ das Phänomen, dass wir grundsätzlich dazu tendieren, uns auf Schlechtes zu fokussieren, anstatt das Gute zu sehen. Genau das geschieht auch in Liebesbeziehungen. Wenn wir diese menschliche Angewohnheit allerdings durchschauen, können wir ihr aktiv entgegenwirken. Wir können zum Beispiel fünf Eigenschaften aufschreiben, die wir an unserem Partner oder unserer Partnerin schätzen und sie uns einprägen. Diese Liste können wir innerlich abrufen, wenn wir die „schlechten“ Eigenschaften mal wieder in den Fokus rücken. Und wenn man die Sache weniger psychologisch angehen möchte, hilft auch einfach …

Tipp 3: Kuscheln!

Es klingt banal, doch beim Kuscheln wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Oxytocin gilt als Bindungshormon, es spielt zum Beispiel beim Stillen oder beim Sex eine große Rolle. Oxytocin schafft Vertrauen, ein Wohlgefühl und ist die Antwort der Liebe auf die Strapazen des Verliebtseins. Denn auch wenn mit den Jahren die unbändige Lust und der „Liebesrausch“ schwinden, Oxytocin und das Gefühl der Nähe bleiben. Viele Paare kuscheln gerne und sollten es sich unbedingt erhalten. Studien mit Oxytocin haben nämlich ergeben, dass das Hormon auch streitschlichtend wirkt. Am Valentinstag muss es im Sinne der Beziehungszufriedenheit daher gar nicht das teure Restaurant sein – die gemütliche Couch reicht vollkommen, um langfristig glücklich zu sein.

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